Arbeit, Franzosen und jede menge Berg

Lange ist es her seit dem letzten Blogeintrag, aber hier ist auch wirklich viel los. Jetzt gibts aber mal wieder ein paar Infos für euch und ganz viele neue Bilder.

Die Arbeit

Wichtigstes natürlich zuerst: Die Arbeit hat angefangen und macht seitdem wirklich richtig Spaß. Supernette Kollegen, total lockerer Umgang mit Zeit und Arbeit und halt einfach ne Forschungseinrichtung. So ist es zum Beispiel nicht verwunderlich, dass ich kommen und gehen kann wann ich will. Als ich gefragt habe, wie es mit Überstunden aussieht, sagte mein Chef: Das mit der Arbeitszeit ist eher so ne Richtlinie. Passen die Ergebnisse, spricht nichts dagegen, früher zu gehen. Mit dieser neuen Erkenntnis muss ich mich auch erst mal noch an solch Aussagen wie „Hey Timo, ich geh mal schnell Einkaufen, willst du mit?“ um 10 Uhr Vormittags, oder die hoch heiligen Teepausen um 10, 12 und 15 Uhr gewöhnen. Aber ich muss sagen, es hat seine Vorzüge. Es ist ist wirklich so, dass man weniger arbeitet, aber Arbeit wird dadurch nicht zu einem „Oh Gott ich muss heute in die Arbeit“ sondern zu einem „hach das mit der Arbeit ist heute echt toll“.

Das Projekt was mir zugewiesen worden, gefällt mir überaus gut. Es handelt sich um eine Art Zertifizierung im Stahlbau für Großprojekte (Brücken und Co) die nach erfolgreicher Programmierung Neuseelandweit zum Standard werden soll (ähnlich wie die DIN-Normen in Deutschland). In der Arbeit kann ich Maschinenbau und Informatik perfekt verbinden.

Unterwegs auf dem Mount Taranaki zusammen mit lauter Franzosen

Na zu was hab ich mich da schon wieder überreden lassen. Wandern gehen auf nem 2500 Meter hohen Vulkan bei Schnee, Kälte und unendlich viel Berg? Wenn ich das vorher gewusst hätte… (Is ja nicht so, dass es zu dem Berg nen Wikipediaeintrag gibt)

Los gings auf einem Plateau wo Abby und das Auto der Hamilton-Crew, ein zusammengewürfelter bunter Öko-Studenten-Haufen aus 2 Deutschen und 5 Franzosen, ein paar Tage übernachtet haben. Erster Boxenstop: Das Infohäuschen des DOC mit einem schrulligen alten kleinen Mann, der uns aber echt sau nett weitergeholfen hat und noch dazu ziemlich witzig war. Der Plan: Wir gehen eine 4-Stunden Strecke durch Wald, Berg und Flussüberquerungen zur „Lake Dive Hut“ und von dort am nächsten Tag rauf auf 1500 Meter Höhe und zurück zum Plateau. Na klaaar, für den absolut untrainierten Timo ist das natürlich überhaupt kein Problem ;). Völlig kaputt und auf allen Vieren bin ich dann endlich an der lanersehnten Hütte angekommen. Die Strecke dort hin war wunderschön, aber ständig Berg rauf, Berg wieder runter, Berg rauf, Berg wieder runter, … Nach einem geselligen Abend in der eiskalten Hütte (jemand hatte vorher das ganze Holz verbraucht) gings dann los den großen Hubbel rauf. Hossa… Das war wirklich heftig, aber der Anblick auf dem Berg war sagenhaft. Eine solche Strecke könnte man in Deutschland NIEMALS wandern, denn solch Sachen wie Streckensicherung oder befestigte Wege haben hier eine anderen Bedeutung… Man konnte froh sein alle 100 Meter einen Pfahl im Boden/Schnee zu entdecken, der einem bewiesen hat, dass man noch auf dem richtigen Weg ist. Der Ausflug hat mir zweierlei bewiesen: Wandern kann echt toll sein und Franzosen sind gar nicht so schlimm wie man immer denkt :). Super nette Leute und echt witzig.
Das schönste an der Wanderung war die Tatsache, dass wir am selben Tag noch auf 1500 Meter waren und abends im Meer baden gegangen sind. Der Wahnsinn. Das mit dem Baden war aber wiederum nicht so ganz beabsichtigt. Der Plan: Wir schauen uns die „Three Sisters“ an. Es handelt sich dabei um eine Felsformation (ratet mal wie viele Felsen) die im Meer steht und der Zugang zu den Schwestern ist nur möglich wenn gerade Ebbe ist. Pech nur, dass bei uns gerade keine Ebbe war. Nach einer kurzen Überlegung die ungefähr so ging: Jetzt sind wir schon mal da und wollen die Schwestern auch live sehen, haben wir uns an den Felsen entlang gehangelt und sind nur bis zum Bauch nass geworden. Also gar nicht mal so schlimm. Der Strand der sich hinter dem Felsvorsprung verbarg, hat die Mühnen dann aber belohnt.

Geendet hat der Ausflug mit echten französischen Crêpe, vielen tollen Eindrücken und neuen Freunden. Am nächsten Wochenende gings dann schon wieder weiter, aber dazu später mehr.

Ein Gedanke zu „Arbeit, Franzosen und jede menge Berg

  1. maja

    Timo als Bergsteiger 😀 Find ich cool das du das gemacht hast, aber ich kann mir sehr gut vorstellen wie du dich auf der Tour selbst gefühlt hast 😉

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