Archiv der Kategorie: Fotos und Geschichten

Unter Fotos und Geschichten findet ihr ein paar Auszüge meiner Fotos die ich auf meinen Reisen geschossen habe und meist eine kleine Geschichte dazu.

Wandern in Schottland

Zusammen mit zwei Freunden war ich 3 Wochen in Schottland um dort mit Zelt und Rucksack das Land zu bereisen. Ich bin wiedermal viel zu spät dran, um alle Eindrücke auf „Papier“ zu bringen, aber dafür gibts ein paar Anekdoten und viele Bilder vom Wandern in Schottland.

Anreise mit der Bahn

Dank der Überzeugungskraft von einer der Mitreisenden, sind wir mit dem Zug von Regensburg nach London gefahren. Zunächst zu den Fakten:

  • Kosten: Insgesamt hat die Bahnreise 238,80 € pro Person gekostet. Ist man realistisch und rechnet die Kosten für extra Gepäck, Bahnreise zum/vom Flughafen, etc. mit ein, kämen wir mit dem Flugzeug auf einen vergleichbaren, wenn nicht etwas günstigeren Preis.
  • Zeit: Das ist wohl der Knackpunkt. Die Reise hat 12 Stunden (pro Richtung) gedauert. Wenn ich hier realistisch bin, hätte diese mit dem dem Flugzeug wohl 5-6 Stunden gedauert. Im Vergleich zum fliegen, war es hier aber tatsächlich deutlich entspannter.
Thematisch passend waren wir natürlich auch beim „Harry Potter Zug“. Sind damit aber leider nicht gefahren 😉

Zusammenfassend würde ich beim nächsten Mal wahrscheinlich wieder mit dem Zug fahren. Lediglich die Reservierung der Züge und das Buchen der Tickets war ein absoluter Graus! Hier haben wir nach längerer Recherche dann loco2.com kennengelernt. Eine gute Seite mit gutem Interface. Deutlich besser als bahn.de und am Ende haben wir dann doch wieder Bahn.de-Tickets erhalten ;).

Die Menschen und das Land

Kennengelernt haben wir viele Menschen. Sowohl Engländer als auch Schotten und hatten auch mit der schottischen Polizei zu tun. Natürlich kann ich nur von den Menschen sprechen die ich kennengelernt habe, aber irgendwie hatten alle Engländer einen leichten Schlag. So wurde uns z.B. empfohlen zu behaupten wir kämen aus Frankreich, weil uns sonst alle hassen würden (war natürlich nicht der Fall).

Die Schotten wiederum kann man sehr schön mit den Bayern vergleichen. Klingen komisch, kleiden sich komisch, sind manchmal etwas grummelig, aber doch irgendwie ganz herzlich wenn man sie mal kennenlernt. Grundsätzlich aber deutlich entspannter! So trägt die Schottische Polizei nicht mal Schusswaffen mit der Begründung, die Waffengesetze seien so streng, dass die Gegenseite meisten auch nichts anderes hätte ;).

Blick auf Loch Lomond

Das Land war einfach nur unglaublich. Sowohl in Schottland (vor allem die Highlands!) als auch England (hier sind die Nationalparks sehr zu empfehlen) bietet wunderschöne Hotspots. Die schönsten Orte waren allerdings mindestens einen Tagesmarsch von der Zivilisation entfernt.

Bothys und das Hinterland

Die schönste Tour war allerdings die 3-Tagestour ins Hinterland von Schottland. Die Reise führte uns auf den zweithöchsten Berg Schottlands, zum schönsten Loch in Schottland und anschließend auf einer traumhaft schönen Tour zurück in die Zivilisation. Das besondere: Wir waren mindestens eine Tagestour von der Zivilisation entfernt. In der Nacht zuvor hat unser Zeit einen Riss bekommen und das ganze hat mich ein wenig auf den Boden der Wirklichkeit zurück geholt: Haben wir wirklich an alles gedacht? Was wenn sich jemand was bricht/etwas passiert? Wir waren aber tatsächlich gut ausgerüstet. Das Zelt kam dank Bothys nicht zum Einsatz und die fehlende Zivilisation hat allen so unendlich gut getan.

Eine winzige Bothy auf der 3-Tages-Tour

Bothys haben wir tatsächlich erst einen Tag vor der Reise kennengelernt: Ein kostenloses Hüttensystem in Schottland von dem quasi keiner weiß. Niemand darf in einer Bothy abgewiesen werden, niemand kann dir aber garantieren, dass ein Platz frei ist. Die Bothys sind völlig unterschiedliche. Es gibt sie mit mehreren Stockwerken und Kunst an der Wand oder auch nur ein Raum und statt Plumpsklo einen Spaten. So eine sieht man im Foto oben. Wir hatten das Zelt immer dabei, sollten wir mal keinen Platz bekommen, aber wir hatten immer Glück.

Wir wollen die Bilder sehen!

Jaja hier kommen sie auch schon 🙂

Bonuslevel: Verschlusssysteme

Als kleinen Bonus gibts eine kleine Auswahl von Verschlusssystemen von Türen/Toren und Zäunen in Schottland. Im Gegensatz zu England waren in Schottland quasi alle Türen und Tore unverschlossen. Und in der Form und Ausprägung der Verschlusssysteme sind die Schotten wirklich kreativ geworden. Das hat mir gefallen :).

Chaos Communication Camp 2019: Licht vs. Staub

Man kommt nach 9 Tagen Chaos Communication Camp nach Hause und ist irgendwie noch immer nicht ganz in der normalen Welt angekommen. Es war einfach unglaublich. Die Lichter, die Farben, die Menschen die man kennen lernen durfte! Und alles bedeckt mit einer leichten Staub-/Dreckschicht ob des heißen Wetters.

Irgendwie fällt es mir gerade noch etwas schwer, das erlebte in Worte zu fassen. Es gibt viel zum nachdenken und überlegen und 1000 neue Ideen. Es war wunderschön! Nun genug der gestammelten Worte und Kamera ab für ein paar Eindrücke.

Moskau – Rammstein, Metro und die Katzen

tl;dr: Moskau & Rammstein waren genial! Unten sind die Bilder!

Was war denn das? Eigentlich ging es nur wegen eines Kurztrips (4 Tage) nach Moskau, angefühlt hat es sich aber wie 2 Wochen. Eine traumhaft schöne Stadt, tolle Menschen, Katzen (!) und Rammstein. Besser gehts fast nicht :).

Moskau und die Metro

Zuerst mal: Wie toll ist denn bitte diese Metro? Wir sind am Weißrussischen Bahnhof vom Flughafenexpress angekommen (extrem pünktlich) und sind direkt in die Ubahn (Metro): Ticketverkauf gestaltet sich extrem einfach. Nicht wie in Deutschland erst mal die Zone festlegen, oder den Tag oder den Aszendenten Jupiters sondern eines der folgenden Möglichkeiten wählen:

  • Einfache Fahrt (55 Rubel, 0,80 €)
  • Tagesticket (auch für mehrere Tage, 3 Tage ~240 Rubel)
  • Gruppenticket

Das wars. Super einfach zu bestellen, mega günstig und auch ohne Russisch einwandfrei möglich :). Und dann kommt man in diese Metro und traut seinen Augen nicht mehr! Kunst, wunderschöne Wandarbeiten und alles blitzeblank.

Es war einfach ein Traum. Alle zwei Minuten fuhr eine UBahn, das System ist leicht verstanden und man kann sich quasi nicht verlaufen. Sowas wünscht man sich in jeder Großstadt.

Katzen-Café perfekt umgesetzt

Ich möchte gar nicht so viel über Moskau erzählen, das kann man in jedem Reiseführer nachlesen. Eine Sache fand ich aber schön und das Konzept war zumindest mir neu: Sogenannte Anti-Cafés: Orte an denen man nicht für die Dienstleistung oder das Produkt bezahlt sondern für die Zeit die man dort verbringt. Perfekt umgesetzt im Anti-Café Котокафе „Котофейня“ Einem Katzencafé.

Als wäre die Vorstellung Katzen streicheln zu können nicht schon gut genug, verfolgt das Café auch noch ein geniales Konzept:

Die etwa 20-24 Katzen werden aus Tierheimen/Sheltern geholt. Es sind zumeist Katzen die dort keine neue Familie gefunden haben, weil Sie zu dünn, krank, verletzt o.Ä. sind. Im Café haben die Katzen dann ein schönes Leben, werden versorgt und von vielen Menschen gestreichelt. Wenn sie darauf keinen Bock haben, sind die Rückzugsmöglichkeiten zahlreich vorhanden. Möchte ein Besucher einer Katze ein neues Zuhause geben muss er durch eine art „Check“ (ich habe an dieser Stelle nicht genau nachgefragt) und kann dann die Katze adoptieren. So wurden schon über 100 Katzen vermittelt. Geniale Idee!

Rammstein!

Argh! Was für eine Band. Natürlich ist die Musik speziell, das muss nicht allen gefallen. Aber diese Show? Ich habe selten noch nie etwas imposanteres gesehen.

Auch hier will ich weniger über die Show reden, da lasse ich die Fotos reden. Das Drum-Herum war allerdings schon etwas anders als in Deutschland: Überall (!!) Hundertschaften (!!) von „Polizisten“. Ich verwende Anführungszeichen, da nicht sofort ersichtlich war, dass es sich um Polizei handelt, ich hatte eher den Eindruck, es würde sich um das Militär handeln.

Das hinterlies zumindest ein komisches Gefühl. Später wurden die Polizisten als Wegeleitsystem zurück zur Metro verwendet. Hier habe ich eigentlich erwartet, dass wir zumindest eine Stunde warten müssten, da gerade 50000 Menschen dort hin strömen. Pustekuchen! Alles Reibungslos, alles ohne Problem und warten.

Fotos

Und jetzt Schluss mit dem Gequatsche und endlich kommen wir zu den Fotos.

Kuba – Rucksackurlaub im Sozialismus

Es ist jetzt zwar schon etwas länger her, als wir mit dem Rucksack in Kuba waren, aber irgendwie hab ich nie die Zeit gefunden, was zu schreiben oder die Bilder hoch zu laden. Bevor ich euch jetzt wieder mit tollen Texten vollschwafel, gibts einfach mal ein paar mehr Bilder :). Ich hoffe es gefällt euch. Kommentare sind natürlich immer erwünscht!

Ein paar Tipps:

  • Ein Auto ist cool (hatten wir leider nicht)
  • Casa Particular ist genial: https://www.mycasaparticular.com/de/
  • Am besten in beliebte Restaurants gehen 😉 #AusFehlernLerntMan
  • Ohne Spanisch kommt man leider nicht weit

32C3 – Ich bin mal wieder platt 2.0

Nach dem ersten mal am 31C3 war es nicht schwer zu erahnen, dass das wohl nicht mein erste und einzige Kongress bleibt. Man läuft in das Gebäude, das von Außen gar nicht so beindruckend riesig aussieht, und taucht ab in eine andere Welt. Als Konsequenz dessen hab ich erst mal wieder ein Dauergrinsen im Gesicht. Es ist einfach unglaublich, was Leute aus der ganzen Welt anschleppen um einen der genialsten Events des Jahres auf die Beine zu stellen.

Wir waren dieses mal wieder einen Tag früher und es war schön zu beobachten, wie sich diese Welt durch nerdige Zauberhände ständig weiter entwickelt. Wie auch letztes Jahr gibt es einen haufen interessanter Vorträge, Workshops und Sessions. Doch leider sind viel davon so überfüllt und beliebt, dass man sich schon 30-60 Minuten vorher anstellen muss, um überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Einerseits ist es genial, dass der jährliche Kongress wächst und wächst, doch leider hat das die Konsequenz, dass es jetzt schon kein passendes Gebäude mehr gibt, welches mit so vielen Nerds umgehen kann. Das Congress Center Hamburg (CCH) gehört leider zu den größen in Europa und ist jetzt schon übervoll.

Und natürlich noch die üblichen Nerd-Infos:

  • Anbindung insgesamt: Magere 50 Gbit/s (das erste mal 10 Gbit/s von der Telekom)
  • Davon wurden aber lediglich 21 Gbit/s in der Spitze gebraucht
  • Facebook war nicht mal in der TOP 200 beim Traffic
  • Als die Nachricht raus ging, dass die Colo (Colocation für die Server der Besucher) zugemacht wird, ging der Traffic um 2/3 nach unten 😉
  • 8150 WLAN Clients in der Spitze
  • 70% der Clients auf 5GHz
  • Bei den Devices hat Linux mit 24.1% gewonnen, dicht gefolgt von Android
  • Wifi hat im durchschnitt 3 Gbit/s Bandbreite benötigt
  • in Saal 1,2 und 3 wurde das pyhsikalische Limit, was mit 5GHz Freq

    uenzspektrum übertragen werden kann, fast immer erreicht! (100% channel Nutzung)

Island – Zwischen Feuer und Eis(kalt) im Zelt

Es geht mal wieder auf die Reise. Dieses mal: Island!

Wir sind mit dem Auto die Ringstraße an der Küste um die Insel und haben im Zelt geschlafen. Auf der Tour haben wir viel gesehen und sind viel gewandert (und haben natürlich viele Fotos gemacht ^^).

Tipps

Zunächst ein paar Tipps für den Trip:

  1. Fürs Wander kann man natürlich die üblichen Karten verwenden. Wir haben uns dazu Island. Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. 55 Touren gekauft. Eine schöne Übersicht vieler schöner Touren. Für die Nerds: Die GPS Daten können herunter geladen werden, sind aber auch in jeder gängigen Karte enthalten :).
  2. Rund um Island auf der Ringstraße (OutdoorHandbuch) ist NICHT zu empfelen. Viel besser ist da der Lonely Planet für Island (englisch).
  3. Wir haben unseren Flug über Google Flights gefunden und haben damit schon ein zweites mal einen super günstigen Flug gefunden.
  4. Zieht euch warm an. Es wird kälter als man denkt!

Islands schöne Seiten

Wir haben in der kurzen Zeit, die wir auf Island waren, viele schönen Seiten und nette Leute kennengelernt. Da ich zu faul zum Schreiben und ihr zu faul zum Lesen seid, werde ich nur zwei Geschichten erzählen.

Lieber Bergauf als Bergab

IMG_20160727_141741

Eine der schönsten Wanderungen war auch zugleich unsere erste Wanderung: Der Glymur Wasserfall. Der Aufstieg ist recht steil und Anfangs auch wirklich überlaufen. Hat man die ersten Aussichtspunkte überwunden, wo man eine wirklich schöne Aussicht auf Wasserfall, Landschaft und Berge hat, geht es da weiter, wo ein Großteil der Leute wieder umdreht. Dann fängt der Spaß an :). Keine Leute, eine Flussquerung, ein kleines Stück zum Klettern und eine grandiose Aussicht. So machts Spaß und die Füße trocknen schneller.

Das Schaf Molly

DSC03344

Wir hatten uns mehr oder weniger spontan zu einem kurzen Trip in die Hvannagil-Schlucht entschieden. Wir sind zunächst an einem kleinen Fluss entlang durch unwirkliches Gebirge und viel Geröll bis zu einem Wasserfall und dann auf eine Hochebene. Nach ein paar Kilometern haben wir dann die kleine Molly (offizieller Name „G522-821“) gefunden. Sie lag reglos in einem Bach und es schien zunächst, als ob sie bereits tot wäre. Offenbar hat sie es nicht geschafft sich aus dichtem Schlamm zu befreien und lag dort bereits lange.  Tja was macht man jetzt mit einem fast toten Lämmchen? Der Plan: Wir laufen zurück zum Auto und bringen Molly zum nächsten Farmer. Der kann dann das Schaf wieder aufpeppen oder für einen schnellen Tod sorgen. Wir haben das total unterkühlte Schaf in meine Regenjacke gepackt und auf dem Rucksack ging es dann ab nach unten. Zu unserem Glück war gerade ein Landesweiter Feiertag und eine Ferienhütten, die am Fuß des Berges lag, waren besetzt.

Und nun wurden wir Zeuge der Gastfreundschaft von Isländern:  Wir sind zum Haus und sahen uns erst einmal einer Sprachbarriere konfrontiert. Ein Isländer der nicht fließend Englisch spricht ist wirklich selten, aber was findet man nicht so alles auf seinen Reisen ;). Mit Händen und Füßen haben wir dann erklärt, warum wir ein Schaf im Rucksack haben und haben gleichzeitig den Hund etwas in seiner Neugier bändigen müssen. Die Frau hat dann die nächste Farmerin angerufen und über die Nummer am Ohr von Molly konnten wir sogar bestätigen, dass es sich um ein Schaf der Farmerin handelt. Das Schaf hat dann erst mal eine warme Decke bekommen und wir wurden ins Haus gebeten. Die Familie dort macht gerade Ferien und wir wurden Oma, Opa, Onkel, Enkel, Mann, Frau, Großnichte, Neffe 13. Grades …. vorgestellt. Hab ich schon erwähnt, dass es eine große Familie war? Die Oma hat uns dann erst mal an den Tisch gesetzt und während uns der Schwiegersohn (wurde vom Angeln zurück beordert ^^) in perfektem Englisch unterhalten hat, hat besagte Omi den Tisch mit Snacks für uns gefüllt… Was erwartet man in einer Ferienhütte als Snack für einen wild fremden Gast? Richtig! Hummer!

Eine riesen Schüssel voll mit fertig zubereiteten Hummern stand vor uns zusammen mit Brot, Kaffee, Tee, Zimtrollen, Quarkspiten isländischer Art … Wie sich rausstellt ist Onkel Werner (Der Name wurde zum Schutz der Person geändert, nicht weil ich mich nicht mehr dran erinnern kann) Krabbenfischer und Hummer gilt in der Familie als Fastfood ;). Nach einer halben Stunde, als wir uns durchs 12 Gänge-Menü quälten, kam dann auch schon die Farmerin und hat die kleine Molly abgeholt. Sie meinte, dass Molly wohl schon immer etwas kränklich war und sie die kleine schon wieder fit bringt. Habe leider vergessen nach der Nummer von Molly zu fragen :-/, aber ich denke es geht ihr gut.

Fazit

Island ist ein wunderschönes karges Land mit den unmöglichsten Felsformationen und tollen Aussichten. Leider konnten wir mit unserem Billig-Kleinwagen nicht ins Hochland fahren und konnten „nur“ die Ringstraße machen. Auch hätten wir viel viel mehr Zeit für das Land und das Wandern aufbringen können. Für mich war es nicht das letzte mal, dass ich mir Island angesehen habe. Mit (vieeeeel) mehr Geld und am besten noch ein bisschen mehr Geld kann man dann auch die tieferliegenden Gebiete von Island erkunden.

Fotos

TL:DR; Hier eine kleine Auswahl der Fotos ;).

Sri Lanka: Grüne Oase neben Indien

Trip nach Sri Lanka

Nach unserem Indienurlaub sind Steffi und ich noch nach Sri Lanka auf einen 2-Wochen-Trip. Der Flug von Chennai nach Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, kostet nur 150 Euro hin und zurück und ist in 1,5 Stunden erledigt. Als wir hier angekommen sind, hab ich mir zunächst gedacht: Ist der Flieger echt grade richtig gelandet? Ich habe etwas Ähnliches wie in Chennai erwartet, aber nix da: Relativ moderner Flughafen, alles schön grün und sonnig. Die Straßen waren top gepflegt und man erhält sofort einen ersten Eindruck mit der Taximafia, die hier am Flughafen echt penetrant ist. Selbst als wir unseren Fahrer gefunden hatten, kamen nochmal ca. 10 Taxifahrer und haben uns ihr Auto angeboten. Und in Colombo konnte ich endlich meine Sucht wieder befriedigen: Internet! 5GB 3G für umgerechnet 7,50 Euro. Das Netz von Dialog ist relativ gut ausgebaut, stabil und rel. schnell.
Sri Lanka selbst hat sich jetzt schon gelohnt! Superschön, nette Leute, rel. günstig, aber mir etwas zu heiß.

Welcome to Kandy-Land

Ich kann mir nicht helfen, aber bei der Stadt muss ich immer an Django Unchained denken. Aber ganz so schlimm ist es hier nicht. Wobei das Hotel, in dem wir waren, ja schon ein wenig dekadent war. Leute die einem das Gepäck abnehmen und ein Liftboy? Sowas hatte ich wirklich noch nicht. Service wird hier ganz groß geschrieben, liegt wohl mit unter auch an den spott billigen Personalkosten. Die Stadt selbst ist sehr wuselig kann so zusammengefasst werden: Grusch, Bäcker, viele Menschen, noch mehr Bäcker und kleine Gruschläden, so weit das Auge reicht. Ein Paar Tempel und der lokale Markt haben das ganze dann wieder etwas raus gerissen. Und nicht zu vergessen: Touristen werden hier ausgenommen wie die Gans… und dann nochmal…. Und lieber nochmal umdrehen ob noch Geld aus den Taschen fällt: Wir kamen Sonntag an und der Timo hat sich eine Bluetooth-Tastatur eingebildet. Jetzt dürf ihr euch das nichts vorstellen, dass man einfach in den nächsten Mediamarkt geht und fertig. Hier gibt es NUR winzfunzläden mit ca 8-10 m². Naja was macht der unwissende naive Timo: Klar fragen wir den Portier unseres Hotels. Der ist dann erst mal mit mir durch die Stadt in einer Geschwindigkeit, dass ich fast nicht hinterher gekommen wär. Links, rechts, enge angsteinflößende Treppen in Hinterhofläden und wieder zurück. Da Sonntag war, hatten die meisten Geschäfte nicht offen. Er wusste aber ein Geschäft, welches „about one km in this direction *zeig*“. Und wie es der „Zufall“ so will, ist sein Bruder Tuk-Tuk-Fahrer und (oh wunder) steht gerade vor dem Hotel. Naja ok, der will seinem „Bruder“ nur was zuschustern und 150 Rupis für 1 km ist zwar nicht grade billig, aber schon OK und grad mal 90 Eurocent. Also kurzerhand Steffi eingepackt und los. Die Fahrt hat geschlagene 83 Sekunden geaudert. Denn dann waren wir am Ziel, eine Straße weiter. Das mit dem metrischen System haben die aber noch nicht so drauf ;).
Das mit dem Abzocken haben die Sri-Lanker aber wirklich professionalisiert. Das durften wir dann am Bahnhof erfahren. Wir wollten den nächsten Zug nach Nuwara Eliya buchen. Die Züge hier sind ziemlich cool und es gibt 3 Klassen. Die 1. Klasse ist für Europäer wohl das angenehmste und die 5 Stunden Fahrt kostet 1000 Rupies pro Passagier. Wir also beim Schalter und gefragt: „No reservation possible. All seats are gone. But we have 3. Class“. OK, dritte Klasse ist jetzt nicht gerade Komfortabel, die Fahrt dauert 5 Stunden, aber dafür kostet das Ticket dann nur 80 Rupies (Laut Anzeige). „OK, we take 3. class“. *tippelditipp* „800 Rupies please“. Waaaaaas? Wir haben dann dankend abgelehnt. Da nehmen wir doch lieber den Bus und lassen uns da abzocken. 500% mehr, nur weil wir Touris sind, is schon etwas krass. Am nächsten Tag dann die Rucksäcke gepackt und auf zum Busbahnhof, welcher nur 100 meter neben dem Zugbahnhof ist. Als wir vor dem Bahnhof standen, haben wir uns gedacht wir versuchen es nochmal. Und wer hätte es gedacht? Wie durch Zauberei gab es jetzt wieder 1. Klasse Tickets für den angegebenen Preis. Die Zugfahrt war dann aber echt traumhaft und an der offenen Tür (Türen machen die hier nicht zu) lässt sich die Landschaft sehr gut genießen im rumpeligen Schleichzug.

Das kalte Nuwara Eliya

*bibber* Es ist der 09.12. und es hat bibberkalte 20°C. Wir sind heute im winzig kleinen Nuware Eliya angekommen und gleich mal in den Kings Fern Bungalows eingekehrt. Superverwinkeltes Gebäude, ungefähr drölftausend Stufen die in alle Winkel des Hauses führen und ganz wichtig: Ein offener Kamin (von dem aus ich das alles hier gerade schreibe ;)). Schon irgendwie dekadent im Dezember schon den Kamin anzuschüren, aber hey.. So sind die Srilankanianer ;).
In Nuwara Eliya gibt es nicht viel zu tun, außer Wandern, Wasserfälle und Teefabriken. Aufgrund der fehlenden Zeit haben wir dann nur eine kleine Wanderung (1,5h) zu einem Wasserfall gemacht und waren vorher noch auf einer Teeplantage spazieren, was schon irgendwie cool war. Die Besichtigung der Teefabrik im Anschluss hätte man sich aber schenken können.

Minifuzi Ella

Die Zugfahrt zwischen Nuware Eliya und Ella ist eine der schönsten in Sri Lanka und ich würde jedem nur empfehlen, mindestens einmal in Sri Lanka Zug zu fahren. Offene Fenster, offene Türen und ein Schaffner der nur dazu da ist, dich zu warnen wenn die nächste Sehenswürdigkeit kommt, damit du auch auf der richtigen Seite der offenen Tür bist ;). In Ella angekommen gings dann erst mal zum Forest Paradise (empfehlenswerte günstige Unterkunft für alle die es nicht so ganz genau mit Luxus nehmen) und dann zum Little Adam’s Peak. Eine kleine 2 Stunden Wanderung zu einem sehr schönen Aussichtspunkt, wenn es nicht 10 Meter, bevor wir die Aussicht genießen konnten, zum Schütten angefangen hätte. Regen kommt hier schnell, unerwartet und vieeeel. Weil wir dann beleidigt waren, sind wir noch auf den Ella Rock gewandert. Diesmal war die Aussicht deutlich besser und auch das Wetter. Eine Empfehlung, für jeden der hier mal vorbei kommt. Diese Person soll sich dann aber auch gleich auf „zufällig“ vorbeischländernde „Farmer“ gefasst machen, die einem eine „Abkürzung“ zeigen wollen und danach die Hand auf halten. Die Wanderung ist zwar nirgends verzeichnet, streckenweise ein wenig schwerer zu finden, aber openstreetmap ist in diesem Fall dein Freund und Helfer!

Howto: Ella Rock

Diesen Absatz nur lesen, wenn ihr wirklich Ella Rock bereisen wollt.

Die Wanderung von Ella ist wirklich nicht so schwer, aber teilweise doch etwas kniffelig. Ich hoffe der Ein oder Andere kommt per Google hier her und es wird ihm weitergeholfen.

Los gehts in der Mitte von Ella. Ihr steht an einer großen Kreuzung. Links geht es ein paar Serpentinen abwärts in Richtung Meer, rechts zum Bahnhof hoch. Leicht links versetzt geht es hoch zum „Zion View“. Dort rauf und so lange der kleinen holprigen Straße folgen bis ihr an ein Schild kommt wo es heißt „Vorsicht, Gleise nicht betreten“. Betretet nun die Gleise nach Links und folgt ihnen so lange, bis ihr über eine Eisenbahnbrücke kommt. Kurz dahinter befindet sich links ein kleiner „Schrein“ und da geht es dann gleich dahinter einen sehr kleinen Weg nach links runter. Unten wieder links dem kleinen Bach entlang bis ihr zu einer weiteren Brücke kommt, die über einen Wasserfall führt. Nach der Brücke kurz rechts (ca 4 Meter) und dann gleich wieder links die Teefelder hoch. Achtung hier wird es jetzt kniffelig. Die Teefelder sind etwas heikle, aber es ist immer gut sich links zu halten. Ihr müsst auch teilweise durch 2 Meter hohes Gras und der Weg sieht nicht gerade so aus, als ob er irgendwann zum Ziel führen würde, aber das ist der richtige Weg. Irgendwann wird es dann etwas karger und steiniger und der Weg sollte ab da leicht zu finden sein. Wenn ihr am Waldrand angekommen seid, steht noch ein etwas anstrengender Aufstieg vor euch und dieser wird dann mit einer tollen Aussicht belohnt.
Alles in Allem dauert die Wanderung ca. 2 Stunden und es empfiehlt sich, diese Vormittags zu machen, da es Nachmittags gerne regnet.

Für die Nerds unter euch: GPS ist dein Freund und Helfer, ich habe mir die openstreetmap-Karten geholt und mit dem Tool „Locus“ auf dem Handy verfolgt. Dieses gibt es in einer kostenlosen Variante und manchmal echt praktisch. Der Track heißt „Footpath to Ella Rock“. Wenn ihr euch eh eine SIM-Karte von Sri Lanka gekauft habt und über Netz verfügt, besteht kein Grund sich die Karten vorher auf das Handy zu laden. Die Netzabdeckung (mit Dialog) ist immer TOP.

Ein Hinweis zu den Einheimischen: Alles in allem, sehr nette Leute, und es gibt auch viele die einem gerne weiterhelfen. Lasst euch aber nicht verarschen und einen „Führer“ aufhalsen. Die Laufen euch dann plötzlich einfach nach und am Ende halten Sie die Hand auf. Ich habe ein paar gefragt und diese sagten (Stand: Anfang 2015) sie geben sich erst mit 800 bis 1500 Rupies zufrieden.

Fazit

Besucht man Indien, darf man Sri Lanka nicht auslassen. Hier hat es mir sehr gute gefallen. Die Leute sind super nett und man bekommt etwas für jeden Geschmack. Mit dem Rucksack lässt es sich am besten mit dem Zug reisen. Einfach super!

Indien – Bunt, Dreckig, Geil!

TL;DR: Durchscrollen und Bilder angucken. Ganz unten wartet auch noch eine Bildergalerie.

Meine Freundin hat sich ein Studiensemester in Indien gegönnt und da habe ich beschlossen sie dort zu besuchen und wieder heile heim zu bringen. Natürlich hatte ich meine Kamera wieder dabei damit ich auch ein paar Bilder mit nach Hause bringe.

Ankunft in Chennai

Nach Indien fliegt man sehr günstig und komfortabel mit Emirates, natürlich mit einem obligatorischen Zwischenhalt in Dubai. Es ist schon super beeindruckend, wenn man dort ankommt. Luxus, top Service und alles was man mit Geld nur kaufen kann. Wenn man dann in nach kurzem Flug in Chennai ankommt ist es nicht weniger beeindruckend: Abgeranzte halb verschleierte, halb blinde Fensterscheiben, an denen der aufgeklebte Sonnenschutz schon abblättert gefolgt von tausenden von Menschen die wirr durcheinander laufen und versuchen jedes der drei nötigen Einreisedokumente zu bekommen, die man natürlich erst am Flughafen bekommt. Eines von einer Frau, die man nur durch Zufall als Flughafenmitarbeiterin erkennen kann. Eines bei einem Holzverschlag und das Dritte gar nicht. Dann erst mal anstehen zum Ebolatest. „Hiermit erkäre ich feierlich kein Ebola zu habe“ *unterschreib*, Stempel drauf. Als klar. Der Rest war wie gehabt, nur hab ich sofort gelernt: Hier in Indien geht alles ein wenig langsamer, aber dafür wirst du 10x mehr kontrolliert. Am Flughafenausgang hat mich dann Steffi in Empfang genommen und wir sind mit einem Taxi auf den Campus gefahren. Tja… Nach 10 Stunden Flug und mit schönem Jet-Lag ist es dann schon echt, sagen wir interessant, das erste Mal mit einem indischen Taxi zu fahren. Anschnallen? Neee sowas gibts nicht. Als ich den Fahrer fragte, sagte der nur „everything OK“ und hat nochmal drei Kreuze gemacht und zu irgend einem Gott gebetet. Steffi sagte mir, die Straße zum Flughafen wäre neu und eine der besseren. Dort gibt es auch zum ersten mal Spurstreifen. Die Straße würde in DE wahrscheinlich nicht mal als Flurbereinigungsstraße durchgehen und das mit dem Spurstreifen ist bei den Fahrern dann noch nicht angekommen. Kreuz und quer, über eine rote Ampel (ich vermute nach wie vor, dass die Farben hier etwas anderes bedeuten) und weiter im Eiltempo auf den Campus.

Campus des IIT Madras

Man kommt von einer absolut schmutzigen, grauen und staubigen Stadt in ein kleines Paradies, mitten in dieser riesigen Stadt. Der Campus ist nämlich ganz schlau in einem Nationalpark, neben allen möglichen Studiengängen kann man hier also auch Affen, Rehe und allerlei anderes Getier studieren. Als wir dann in die Stadt sind, sind mir so ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die für Steffi bereits selbstverständlich waren: Überall! Wirklich überall gibt es Security Checks. Mit Metalldetektor und einem gelangweilten Inder der dich abtastet. Jetzt ist das aber nicht so, also ob man da stehen bleiben müsste. Der Metalldetektor piepst eigentlich immer, aber man geht einfach weiter. Keiner sagt was oder behelligt einen. Und selbst wenn man abgetastet wird (und ich hab immer ein Taschenmesser dabei) und das Messer entdeckt wird, ist das schon OK so. Die suchen wohl nur nach Schusswaffen oder Massenmörder (die haben nämlich auch sehr viel Eisen im Blut).
Das zweite was mir aufgefallen ist: Nokia und Blackberry sind hier noch etwas ganz Großes. Überall die Shops. Und ich dachte immer die wären schon längst ausgestorben.

Taxi? Nein Tuktuk

Erste, oberste und wichtigste Regel mit TukTuks ist: Lasst euch nicht bescheißen! TukTuks oder Rikschas sind hier allgegenwärtig und DAS Fortbewegungsmittel. Das Problem ist nur: Als Tourist wirst du hinten und vorne beschissen, betrogen und abgezockt. Jedes TukTuk in Indien und ein paar in Sri Lanka haben ein Taxameter, nur leider nimmt das keiner her, es is kaputt, es wurde vergessen einzuschalten oder irgend eine anderer Zufall ist passiert. Wenn man dann einen mit Taxameter findet, der das dann auch hernimmt, es nicht kaputt ist und den korrekten Preis anzeigt, heißt es schnell „Meter + Betrag X“. „When the police is asking, we drive just with the meter“. Und abends kommt dann natürlich noch ein ominöser Nachtzuschlag drauf ;). Eieiei, aber alles in allem fährt man mit dem TukTuk noch günstig und vor allem witzig. Kreuz und Quer, mal wird eine Tankstelle als Abkürzung genommen, der Fußgängerweg ist auch oft „frei“ und die Hupe hilft sowieso. Ampeln gibt es, aber die werden grundsätzlich ignoriert. Genauso wie Polizisten, andere Verkehrsteilnehmer oder diese nervigen Fußgänger ;).

Fazit

Wer jetzt glaubt, Indien wäre nur schlecht, hat sich getäuscht. Alles ist super bunt und definitiv eine Reise wert. Indien hat mich überzeugt und es gibt echt schöne Flecken, auch in einer riesen Metropole.

Chaos Communication Camp 2015 – 4500 Nerds mitten im Nirgendwo

Nach meinem ersten Chaos Communication Congress (31C3) Ende 2014 war es mehr oder weniger Pflicht, auch auf das Camp des Chaos Communication Club (CCCamp 2015) zu gehen. Das Camp findet nur alle vier Jahre statt und dort versammeln sich tausende Interessierte, um sich mit Computern,  gesellschaftlichen und netzpolitischen Themen auseinander zu setzen. Ich wusste nicht genau, worauf ich mich einstellen sollte und was mich erwarten würde. Deswegen habe ich einfach mal meinen Rucksack mit Zelt und Laptop gepackt und bin auf das Camp gefahren.

Nach einer mehr oder weniger kurzen Fahrt aus Regensburg sind wir im knapp 600 km entfernten Neuland angekommen. Eigentlich fand das Camp im Ziegeleipark Zehdenick statt, aber irgendjemand hat kurzer Hand die Ortsschilder ausgetauscht und aus dem Örtchen „Neuland“ gemacht. Der Ziegeleipark ist ein Industriedenkmal, in welchem früher Ziegel hergestellt wurden. Das Gelände ist weitläufig mit ein paar verstreuten Gebäuden, einem See und einem richtigen Highlight: Einer Schmalspurbahn!

Das war meine erste Erkenntnis: Nerds und Züge passen offenbar gut zusammen. Die Schienen werden noch von einer kleinen Betriebsbahn mit Gondeln und Waggons befahren. Leider waren die Fahrten im Mietpreis nicht enthalten, da sich der Veranstalter wohl noch ein paar Einnahmen erhoffte. Die Bahn wurde zunächst dafür genutzt, um interessierten Zuschauern Nerds in freier Wildbahn zu zeigen und so hat der Veranstalter Besuchergruppen durch das Camp gefahren und erzählt, was wir hier so machen und was so alles aufgebaut wird. Aber bereits am zweiten Tag haben ein paar Bastler eine eigene Draisine aus Holz gebaut und sind damit rum gekurvt und bereits ab dem dritten Tag war der Disco-Zug mit Bar, Bällebad und DJ nicht mehr vom Camp weg zu denken.

Sowieso war es faszinierend, was viele Nerds auf das Camp mitschleppen, nur um es wenige Tage später wieder abbauen zu dürfen. So wurden riesige Bühnen, der Berliner Fernsehturm (in klein), ein Maibaum, Antennenanlagen zur Kommunikation Erde-Mond-Erde und ein Feldtelefonsystem mit Vermittlung aufgebaut. Neben den Vorträgen und den interessanter Gespräche konnte man also Stunden damit verbringen, einfach durch die Reihen der Zelte zu schlendern, um sich alles an zu sehen.

Überaus beeindruckend war auch die Infrastruktur, die mitten im Neuland entstanden ist. Das Camp war über 7,2 km Glasfaserkabel mit 10 Gbit/s angeschlossen. Insgesamt kamen 7 Generatoren mit jeweils 400 KW Leistung zum Einsatz. Das Internet wurde über Kabel und 101 WLAN-Access-Points an insgesamt 10022 individuelle Geräte verteilt.  Hier noch ein paar Statistiken für Nerds:

  • 37 Datenklos (Chemieklos, die einzig und allein den Zweck hatten, die Hardware vor Wetter zu schützen)
  • 7,2 Glasfaserkabel, davon 2km durch die Havel, einen See, Wald und Wiesen
  • 10022 Unique devices im WLAN
  • Peak-Traffic WLAN: 1,25 Gbit/s
  • Uplink in: 3,18 Gbit/s max. 1,27 Gbit/s avg.
  • Uplink out: 7,51 Gbit/s max. 3,37 Gbit/s avg.
  • 29240m Stromkabel
  • 30000 Liter Diesel
  • Kalkulierte Gesamtleistung: 2,5 MW
  • Gebrauchte Gesamtleistung: 200 KW

Auch die Denkweise auf dem Camp war unglaublich. So hat sich schnell das geflügelte Wort eingestellt „Das Camp ist die größte arschlochfreie Zone in Deutschland“. Man ist durch die Reihen gegangen und hat einen High-End-Laptop nach dem anderen gesehen, unabgeschlossen, ohne, dass der Besitzer auch nur in der Nähe gewesen wäre. Man konnte sich sicher sein, dass nichts gestohlen wird. Huckl hat dazu ein schönes Zitat gebracht: „Wenn man sein Macbook über Nacht draußen vergessen hat, ist es nicht geklaut. Stattdessen hat jemand den Netzstecker angesteckt, damit der Akku nicht leer wird.“ Genau diese Denkweise hatte man nach wenigen Tagen verinnerlicht und war tiefenentspannt. Das Camp war eine unglaubliche Erfahrung und ich kann jedem nur einen Besuch empfehlen.

Aber statt euch mit Text zu erschlagen, schmeiß ich hier lieber mal ein paar Fotos rein. Ich habe wieder versucht, jeden unkenntlich zu machen, den ich nicht vorher gefragt hatte. Wer sich dennoch an einem Bild gestört fühlt, schreibt mir einfach und das Bild verschwindet :).

Mein erstes Mal: Chaos Communication Congress

Ich möchte mich selbst zwar nicht so bezeichnen, aber als Nerd hört man irgendwann vom berühmten CCC (Chaos Computer Club) und seinem Kongress. Jedes Jahr vom 27.12. bis 30.12. findet der größte Hackerkongress der Welt statt, und irgendwie dachte ich mir bisher immer: Wär schon geil, aber bist du dazu Nerd genug? Am 31C3 hab ichs dann versucht und kann sagen: NEIN! Definitiv nicht! …aber es war so genial!

Schon alleine wenn man an kommt: Ticket vorzeigen, *piep*, Bändchen bekommen und drin war ich. Keine Security, die dich filzt, keine Schlange, die zu lange dauert, einfach einfach und geil.

Ich bin schon einen Tag vorher angereist und bin am Abend natürlich gleich in den Kongress, um den Aufbau ein wenig mit zu bekommen und dann ging es auch schon los: Reizüberflutung. ALLES, wirklich alles blinkt, biept, tut und macht. Das Kongresszentrum ist riesig und völlig verwirrend und ich habe 6 Stunden gebraucht, um auch nur annähernd mal alles zu sehen. Und ich bin mir sicher, ich habe nicht alles gesehen.

Es ist einfach unglaublich, was die Leute freiwillig aufbauen, mitbringen und dann kostenlos für alle zur Verfügung stellen. Unglaublich. Wenn man den Leuten über die Schultern guckt, was diese hier so aufbauen und erreichen, fällt einem einfach nur die Kinnlade runter und man fühlt sich schlecht. Die Atmosphäre ist arbeitssam, laut, kreativ, dunkel und fun.

Natürlich gibt es ein volles Programm mit vielen Rednern und Talks in riesigen Hallen. In den größten Saal passen über 2000 Zuschauer und doch muss man bei manchen Vortragenden eine halbe Stunde vorher da sein, um noch annähernd gut einen Platz (oder überhaupt einen) zu bekommen. Die Vorträge selbst haben dann meist eine überragende Qualität nach denen man sich die Finger schlecken kann. Vortrag verpasst? Kein Problem. Gibts natürlich alles kostenlos unter http://media.ccc.de einen Tag später.

Dinge, die mir aufgefallen sind, die so ganz anders sind als in der freien Wildbahn sind:

  • Nerds die offenherzig sind und sich komplett wohl fühlen
  • Absolut geschleckt saubere Toiletten (wohl gemerkt bei einem Event mit >10000 Besuchern)
  • Kein Abfall
  • Es stehen mehrere 1000 Euro an Equipment auf jedem Tisch und keiner denkt auch nur dran, irgendwas weg zu sperren oder mit zu nehmen, wenn sie ins Hotel gehen. Hier wird einfach nichts geklaut.
  • Kein Pfand und Wasser für 1 Euro. Richtig gut!
  • Ich hab mich früher immer gewundert warum es so wenig Fotos vom Congress gibt. Das liegt einfach daran: Jeder wird vorher gefragt ob ein Foto gemacht werden darf. Kamerateams von ARD und Co haben immer einen Presse-Engel mit dabei der dafür sorgt, dass Congressteilnehmer vorher gefragt werden ob sie fotografiert werden wollen.

DL;DR: Supergeiler Kongress auch für Nicht-So-Nerds. Ich bin nächstes Jahr defintiv wieder dabei.

Hier noch ein paar Fotos. Ich habe zwar immer gefragt ob es OK ist, und alle Gesichter unkenntlich gemacht, wer sich trotzdem an einem Foto gestört fühlt, einfach eine Mail an mich und es fliegt raus :).